Ideale & Herausforderungen


Idealvorstellung der zukünftigen Sozialen Marktwirtschaft

Die Soziale Marktwirtschaft ist seit mehr als 70 Jahren in Deutschland etabliert. Mit der Zeit hat sich der Markt verändert bis er so war, wie wir ihn heute kennen. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und in den darauffolgenden Jahren war die Wirtschaft soweit am Boden wie noch nie zuvor, da alles zerstört war und die Leute in der Zeit andere Sorgen hatten als den Erhalt des Marktes.

 

Es waren Wunschvorstellungen, die Idealvorstellungen der Sozialen Marktwirtschaft zu erfüllen. Einer der wichtigsten Punkte stellt die bestmögliche Versorgung durch Güter im Bundesstaat dar, das heißt, dass die benötigten Ressourcen, welche der Markt braucht, zur Verfügung stehen und man sie schnell und leicht erwerben kann.

Jedoch ist es auch wichtig, dass das Kräftegleichgewicht ausgeglichen ist. Somit sollen weder der Staat noch der private Haushalt zu viel Macht haben, um allein oder bzw. gesondert von anderen Entscheidungen zu treffen. Bei der Idealvorstellung sollten beide Parteien zusammenarbeiten und keiner von Ihnen sollte allein zu viel Macht haben. Die Regierung kann zwar Gesetzte verabschieden und den Markt mit begrenzten Möglichkeiten durch direkte und indirekte Eingriffe beeinflussen.

Die Macht der Regierung sollte nicht so hoch sein und sie sollte auf die Wünsche und Probleme der Bürger eingehen und sie in die wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen mit einbinden, damit ihre Interessen so gut wie möglich Vertreten werden. Um dies zu gewährleisten, gibt es mehrere Möglichkeiten, eine wäre zum Beispiel eine Volksabstimmung, in welcher die Bürger ihre Meinung am besten Vertreten können durch die einfache Abgabe eines Stimmzettels.

Eine Möglichkeit eine Soziale Marktwirtschaft zu bewerten ist mit Hilfe des Gini Koeffizienten. Mit ihm kann man messen, wie hoch oder wie niedrig die Gleich- bzw. Ungleichverteilung, des Vermögens, der Bevölkerung ist. Der Gini Koeffizient nimmt Werte zwischen 0 und 1 an. Der anzustrebende Wert sollte so niedrig wie möglich sein, da ein niedriger Wert eine bessere Verteilung des Vermögens bedeutet. Wenn der Wert 1 oder fast 1 wäre, hätte ein Haushalt in Deutschland das ganze Einkommen/ Vermögen, was sehr schlecht wäre, weil es somit so ungleich ist wie es nur sein kann. Aktuell ist der Wert bei 0.344. Dieser Wert ist zwar schon einigermaßen gut, jedoch ist es anzustreben ihn noch weiter zu senken.

Quelle: https://www.insm.de/insm/kampagne/zukunft-der-sozialen-marktwirtschaft/ziele-und-ideale-der-sozialen-marktwirtschaft
Quelle: https://www.insm.de/insm/kampagne/zukunft-der-sozialen-marktwirtschaft/ziele-und-ideale-der-sozialen-marktwirtschaft

Herausforderungen unserer Zeit

Die Corona-Krise und ihre wirtschaftlichen Folgen stellen unsere Wirtschaft und Gesellschaft vor große Herausforderungen.

Ebenso wird die heutige Zeit vor allem von der Digitalisierung, Globalisierung, dem demographischen Wandel und der Nachhaltigkeit geprägt.

Welche Probleme ergeben sich daher für die Soziale Marktwirtschaft und wie können diese gelöst werden?

1. Digitalisierung

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Die Digitalisierung hat einen tiefgreifenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft ausgelöst. Von dieser Entwicklung ist auch die Soziale Marktwirtschaft betroffen, schließlich verändert die Digitalisierung fundamental wie Menschen leben, arbeiten und konsumieren.

Das größte Problem der Sozialen Marktwirtschaft liegt somit in dem Fakt, dass viele qualifizierte Arbeitsplätze aufgrund des technischen Fortschritts verloren gehen.

 

Wie können diese trotz der Digitalisierung gesichert und gleichzeitig Daten geschützt werden?

 

Ludwig Erhard war einst der Meinung, die Welt stecke voller unermesslicher Chancen, die nur verstanden und genutzt werden müssten. Daher sollte man berücksichtigen, dass die Digitalisierung ebenso eine Chance darstellt, da sie neue und vielfältige Methoden aufweist um die Wirtschaft und Gesellschaft voran zu bringen.

  • Investitionen in die digitale Infrastruktur sind somit Voraussetzungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Staat muss den Bürgern durch freien Zugang zu Bildung Chancengleichheit bieten und sie für neue Berufsfelder wappnen. Das Sammeln und Verwerten von Daten durch Unternehmen muss somit staatlich reguliert und rechtlich geregelt sein. 

2. Globalisierung

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Im Zeitalter der Globalisierung stehen Staaten und Unternehmen über Landesgrenzen hinweg mit der gesamten Welt im Wettbewerb, wie kann Deutschland somit als Wirtschaftsstandort in einer globalisierten Welt wettbewerbsfähig bleiben?

 

Zunächst muss beachtet werden, dass die Soziale Marktwirtschaft von Freihandel und globalen Wettbewerb profitiert. Schließlich führt dies zum effizienten Einsatz von Ressourcen, steigert den Wohlstand und sichert den Frieden.

→ Damit Deutschland auch in den nächsten Jahren ein attraktiver Standort bleibt, der viele Arbeitsplätze bietet, muss der Staat in Infrastruktur investieren und Forschung und Entwicklung fördern.

3. Demografischer Wandel

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Ein weiters Problem ist das aktuelle Rentensystem, welches über Umlagen finanziert wird, denn dieses ist nicht zukunftssicher. Durch den demografischen Wandel steht das Rentensystem kurz vor dem Kollaps. Dadurch kommt folgende Frage auf: "Wie kann ein zukunftsfähiges und gerechtes Rentensystem aussehen, das allen im Alter genug zum Leben bereitstellt?"

 

Das Rentensystem müsste reformiert werden. 

→ Die Altersvorsorge muss auf zwei Säulen basieren: Einer gesetzlichen Grundrente und der privaten Vorsorge. Zudem ist zu einem mehr Eigenverantwortung der Bürger gefragt und zum anderen muss die Kinderbetreuung durch zusätzliche Fachkräfte ausgebaut werden. 

 

An der nebenstehenden Grafik ist zu erkennen, dass es in der Zukunft zu viele ältere Menschen (Rentner/-innen) geben wird. Dies bedeutet, dass die jungen Generationen, welche deutlich weniger sind, die ältere Generation alleine versorgen muss. Schlussendlich müssten die jungen Menschen viel mehr Geld an die älteren abgeben, welche sie zur eigene Versorgung benötigten.

4. Nachhaltigkeit

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Der wohl größte Handlungsbedarf liegt jedoch in der Nachhaltigkeit, denn der Klimawandel bedroht die Gesundheit und den Wohlstand aller Bürger.

 

Welche Auswirkungen dieser in den nächsten Jahren auf Wirtschaft und Gesellschaft hat ist unvorstellbar. Um zukünftigen Generationen die gleichen Lebensbedingungen zu gewährleisten, müssen Industrie und private Konsumenten auf nachhaltige Mittel zurückgreifen.

Somit ist das Ziel eines ökologischen Lebens, eine artenreiche und vielfältige Umwelt langfristig zu erhalten und knappe Ressourcen zu schonen.

 

Die Ökonomie hat hingegen das Ziel, eine funktionierende und ressourcenschonende Wirtschaft langfristig zu schaffen bzw. zu erhalten.

Nur mit Berücksichtigung dieser Faktoren wird es möglich sein, den Planeten so zu erhalten wie wir ihn kennen.

  • Jede Person kann ihren eigenen Beitrag leisten, indem sie beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel nutzt, Plastik vermeidet oder Wasser spart
  • Unternehmen können beispielsweise neue Arbeitsplätze schaffen oder regionale Rohstoffe nutzen

 

Ist es jedoch möglich dies umzusetzen, ohne dass das Wirtschaftswachstum und der Wohlstand darunter leidet, gleichzeitig jedoch das Klima geschützt wird?

 

Die Politik muss einen marktwirtschaftlichen Anreiz setzen, der dazu führt, dass der Ausstoß von CO2 und klimaschädlichen Treibhausgasen vermieden wird.

  • Einführung eines CO2-Preises

Da die technische Lösung jedoch nicht vom Staat vorgegeben wird, müssen innovative Unternehmen, die auf dem Markt im freien Wettbewerb stehen dies umsetzen.